Nach einer Flucht um die halbe Welt sind Abdul,
Brian und Farid in einem abgelegenen
Asylbewerberheim im kleinen Ort Bad Belzig
gestrandet. Von hier aus suchen sie nach Wegen
in die deutsche Gesellschaft. Auf Dorffesten, Ämtern und Diskotheken prallen ihre Vorstellungen
von Deutschland mit den Mentalitäten
der Brandenburger aufeinander. Anstelle von
Betroffenheit r¸ckt LAND IN SICHT die unfreiwillige
Komik dieses Aufeinandertreffens in den Blick.
LAND IN SICHT erzählt von Abdul, einem
Scheich aus dem Jemen, Farid aus dem Iran und
Brian aus Kamerun, die als Fl¸chtlinge in der
Brandenburger Provinz gestrandet sind. Aufgebrochen
in der Hoffnung auf ein besseres Leben,
finden sie sich nun wieder in einem abgelegenen
Asylbewerberheim im kleinen Ort Bad Belzig und
in einer denkbar schlechten Ausgangslage f¸r
die Verwirklichung ihrer Träume. Ohne einen
gesicherten Aufenthaltstitel bleibt ihnen die
Teilnahme am Leben außerhalb der Heimtore
größtenteils verwehrt, doch sie fahnden trotzdem
nach Wegen hinein in die deutsche Gesellschaft,
der sie nun schon so nahe gekommen sind.
Die charismatische Heimbetreuerin Rose Dittfurth
ist die erste Ansprechperson eines jeden
Neuankömmlings im Heim und engagierte
Wegbegleiterin in die deutsche Gesellschaft.
Damit ihre Sch¸tzlinge hier in Deutschland Fuß fassen können, geht die umtriebige Frau auch
gern mal unkonventionelle Pfade.
Der kleine drahtige Abdul (36), der nach sieben
Jahren Duldung das stolz-gebieterische Auftreten
eines Scheichs nicht verloren hat, lässt sich von
allen Hindernissen, die ihm auf seiner Suche
nach Entfaltung entgegenstehen, nicht entmutigen.
Auch wenn er nicht versteht, warum man in
Deutschland f¸r alles eine Ausbildung braucht
und strenge Damen auf dem Arbeitsamt ihm
das komplizierte Prozedere bei der Arbeitsvermittlung
unerbittlich vorbeten, lässt er nicht
locker. Es muss doch etwas f¸r ihn geben! Risiko ist
seine Devise, auch bei der Suche nach einer Frau
f¸rs Leben. Und obwohl er nach sieben Jahren
eigentlich keinen Schritt vorwärts gekommen ist,
marschiert er unerschrocken weiter und gerät
dabei in immer neue ¸berraschende Situationen.
Farid (32) musste vor zwei Jahren gemeinsam
mit seinem Bruder Hals ¸ber Kopf deren Heimatstadt
Teheran verlassen, weil sie ihr Leben
gefährdet sahen. Seit diesem Tag hat er seine
Frau und seinen damals sechsjährigen Sohn
nicht mehr wiedergesehen. Das lange Warten
auf die M¸hlen der deutschen Behörden in der
notd¸rftigen Sammelunterkunft erscheint dem
stolzen Mann als völlig verlorene Zeit. Er will
nichts anderes als seine geliebte Familie hierher
nachholen, doch eine positive Antwort auf seinen
Asylantrag bleibt ihm bisher verwehrt. Auch
wenn er Roses Bem¸hungen, ihn durch Aktivitäten
und Kontakte aus einer Depression zu
retten, dankbar annimmt, droht sein seelisches
Gleichgewicht in Anbetracht der Ohnmacht, die
er empfindet, und der Zeit, die verrinnt, ins Wanken
zu geraten.
Brian (28) ist ein Neuankömmling im Heim. Selbstbewusst
und offen blickt er in ein Deutschland, das er
sich aus dem fernen Kamerun zwar anders vorgestellt
hat, in das er sich aber mit ungebrochener
Zuversicht und Gottesvertrauen hinein bewegt.
Einer seiner ersten Schritte auf der Suche
nach dem besseren Leben f¸hrt ihn zu einer
dubiosen Versicherungs- und Finanzberatung
in Berlin Wedding, wo er sich aber schon bald
völlig fehl am Platz f¸hlt. Die Ablehnung
seines Asylantrags, die er auch noch erhält,
holt ihn endg¸ltig zur¸ck auf den Boden der Tatsachen.
Zwar legt er Berufung ein, aber nat¸rlich
hat er schon mitbekommen, dass f¸r „Fälle“ wie
ihn vermutlich der einzig greifbare Ausweg die
Heirat oder ein Kind mit einer Deutschen ist.
Über einen Zeitraum von einem guten Jahr werden
die Wege der Protagonisten verfolgt. LAND IN SICHT zeichnet sich durch die große Nähe zu
den Hauptfiguren aus. Neben der Teilhabe an
deren Erlebnissen und Entwicklungen, nimmt
der Film auch immer neue Lebensumgebungen
ins Visier und ermöglicht so einen erfrischenden
Blick auf das fremde, eigene Land. Anstelle eines Tonfalls der Betroffenheit und eines Gestus der
Anklage, darf dabei gern gelacht werden – in
der festen Überzeugung, dass Humor stets eine
Portion Wahrheit und eine zutiefst menschliche Perspektive enthält.
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